Berner Sennenhund Herkunft, Ursprung und Geschichte
Berner Sennenhund Herkunft, Ursprung und Geschichte

Die Vorfahren des Berner Sennenhundes

Es können nur Vermutungen angestellt werden, woher die einstigen Vorfahren der Rasse kamen. Es gibt zwar verschiedene Theorien über den eigentlichen Ursprung der Berner Sennenhunde, allerdings konnte keine davon je zweifelsfrei bewiesen werden. So bleibt es vorerst ein Geheimnis, das es noch zu lüften gilt.

Eine sehr populäre Theorie besagt beispielsweise, dass im 1. Jahrhundert v. Chr. mit den Legionen der Römer sehr große Hunde in die Gegend der heutigen Schweiz kamen. Diese Vierbeiner vom Typ Molosser oder Mastiff wurden mit den ortsansässigen Hunden gekreuzt. Die Aufgaben der römischen Hunde waren das Bewachen und Verteidigen der Lager sowie der Einsatz an den Wachtürmen. Auch heutzutage liegt das Bewachen und Melden von Eindringlichen und Besuchern dem Berner Sennenhund noch teilweise im Blut. Wenngleich sie gegenüber Fremden eher freundlich sind und keinesfalls scharfe Wächter.

Berner Sennenhund Herkunft, Ursprung und Geschichte
Nicht ganz klar: Berner Sennenhund Herkunft, Ursprung und Geschichte

Dieser Theorie wird jedoch entgegengehalten, dass die abgelegenen ländlichen Regionen nie unter dem Einfluss des Römischen Reiches gestanden haben und es bereits Hunde in dieser Gegend gab, lange bevor die Legionen auftauchten. Allerdings gibt es in den Alpen diverse Knochenfunde aus der Bronze- und Eisenzeit, welche die Theorie mit den Molossern durchaus untermauern könnten. Bei Ausgrabungen wurden die Skelette großer Hunde gefunden, die als mutmaßliche Vorfahren gelten könnten. Eine andere These vermutet, dass die Sennenhunde von der Tibetanischen Dogge abstammten. Dies konnte ebenfalls nie eindeutig belegt werden.

Der Berner, ein Hund der Bauern und Hirten

Schon bei den keltischen Bauern, die damals in der Alpenregion lebten, waren Hunde wichtige Arbeitstiere. Sie bewachten Menschen und Siedlungen und verteidigten das Vieh. Das Hüten und Treiben war dabei eine der Hauptaufgaben und blieb es für lange Zeit. Zwar sollten die Hunde menschenfreundlich sein, gezüchtet wurde jedoch überwiegend nach Gebrauchsqualitäten. Nur Vierbeiner, welche die geforderten Aufgaben bewältigen konnten, wurden behalten. Nutzlose Hunde hingegen galten als Luxus und unnötige Mäuler, die es zu stopfen galt. Nicht selten wurden darum unbrauchbare Vierbeiner getötet, und zwar noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts hinein.

Treue und Gehorsam gegenüber seinen Menschen waren ebenfalls wichtige Attribute, die vom Berner verlangt wurden. Schließlich waren die Tiere fester Bestandteil des harten Lebens auf den Höfen. Sie begleiteten ihre Menschen überall hin. Auf die Felder, die Almwiesen, in den Stall oder durch die Ortschaft. Anders, als viele andere Gebrauchshunderassen, durften die Hunde der Sennen (Senn=Hirte) allerdings häufig mit ins Haus, insbesondere im Winter. Während es eigentlich üblich war, dass Wachhunde Tag und Nacht draußen auf dem Hof zu verbringen hatten.

Auch heute noch ist der Berner Sennenhund sehr fixiert auf seine Menschen und braucht sein zweibeiniges Rudel um sich herum. Er kann dabei sehr wohl unterscheiden, wer Freund ist und wer fremd. So schlug ein Berner bei Mitgliedern der Ortsgemeinschaft nicht an, wohl aber bei ihm unbekannten Personen, Eindringlingen und allem, was ihm verdächtig vorkam. Mitdenken war bei der harten Arbeit in den Alpen ebenfalls nötig, und vorausschauendes Handeln ist selbst heute noch eine ausgeprägte Eigenschaft der Rasse.

Hundekarren und Käse verhalfen dem Berner Sennenhund zu seinem anfänglichem Ruhm

Hundekarren waren im 19. Jahrhundert keine Seltenheit. Hunde waren weitaus günstiger in der Haltung als Pferde und durchaus in der Lage kleinere Lasten zu ziehen. So auch die Milchkannen der Bauern, die zur nächsten Käserei gebracht wurden. Auch Metzger und Händler wussten kräftige und leistungsfähige Hunde für diese Arbeit zu schätzen.

Den Vierbeinern aus dem Weiler Dürrbach eilte dabei ein besonderer Ruf voraus, und die „Dürrbächler„-Hunde wurden zunehmend bekannt und geschätzt. Der Weiler bestand dabei eigentlich nur aus einem Bauernhof und einem Gasthaus. Da auf dem Weg nach Bern viele Händler an Dürrbach vorbeikamen, traf man sich in der Wirtschaft und ein reger Handel mit den dreifarbigen Hunden begann. Einen einheitlichen Namen gab es jedoch noch nicht. Je nach Aussehen nannten die Bauern sie „Bäri„, „Ringli“ oder „Vieraugli„. Im Laufe der Zeit setzten sich die Bezeichnungen Dürrbächler und Dürrbachhund jedoch durch.

Der Bernhardiner als schärfster Konkurrent des Dürrbächler

Der kräftige, große und einheitlich gezeichnete Bernhardiner startete etwa zur gleichen Zeit seinen Siegeszug in die Herzen der Hundefreunde. Er galt als sanftmütig, arbeitswillig, freundlich und hatte einen großen Beschützerinstinkt. Seine imposante Erscheinung machte die Rasse attraktiv und erregte viel Aufsehen. Der Dürrbächler geriet dadurch etwas in den Hintergrund und das Interesse an ihm ließ nach. Nicht jedoch in den abgelegenen Bergregionen, wo die Menschen immer schon auf den treuen Sennenhund gesetzt hatten und auf ihn angewiesen waren. Ihnen ist es zu verdanken, dass der der Dürrbächler nicht gänzlich in Vergessenheit geriet oder gar ausgestorben ist.

Die Anfänge der Berner Sennenhund Zucht

Im Jahre 1883 entstand die Schweizerische Kynologische Gesellschaft (SKG), gegründet von ambitionierten Hundefreunden. Es folgten die ersten Registrierungen von diversen Hunderassen in deren schweizerisches Stammbuch. Etwa 10 Jahre nach der Gründung, fachten Gastwirt Franz Schertenleib und Fritz Probst schließlich das verebbte Interesse für den Dürrbächler erneut an und begannen eine gezielte Zucht der Bauernhunde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts folgten immer mehr Ableger der SKG und es wurden erste Hundeschauen veranstaltet.

Im Jahre 1902 waren auch Dürrbachhunde und andere Hirtenhunde bei diesen Schauen erstmalig vertreten. Ihr Erfolg auf der Internationalen Hundeschau in Bern 1904 gab den damaligen Züchtern recht. Es wurden gleich 4 Kandidaten ausgezeichnet und als „Dürrbacher Sennenhunde“ in das Schweizer Hundestammbuch eingetragen. Es waren die Rüden Ringgi, Prinz und Phylax und die Hündin Belline, welche als Stammmutter der Berner Sennenhunde gilt. Dies markiert den Startschuss für die wachsende Beliebtheit und die beginnende Reinzucht der Dürrbachhunde. Denn mit dem Eintrag ins Stammbuch hatte der Dürrbächler nun den Status eines Rassehundes.

Gründung des ersten Zuchtverbandes

Der zuvor bereits erwähnte Franz Schertenleib, Tierarzt Dr. Scheidegger, Züchter Gottfried Mumenthaler und andere Züchter und Hundefreunde gründeten 1907 gemeinsam den „Schweizerischen Dürrbach Klub“ mit Sitz in Burgdorf. Ein weiteres Gründungsmitglied war Geologe und Kynologe Prof. Dr. Albert Heim. Er war zudem Richter bei vielen Hundeausstellungen und begegnete in Luzern zum ersten Mal den schönen Bauernhunden. Eingehend ließ er sich über die Rasse informieren und veröffentlichte einen Bericht bei der SKG. Er war fortan ein großer Förderer der Rasse und hatte sein Herz an die Dürrbächler verloren.

Mit strengem Auge begutachtete er auf folgenden Ausstellungen auch die ihm sehr wichtigen Dürrbächler. Er legte den Züchtern ans Herz, bei ihren Tieren verstärkt auf ein gutes Wesen und ein einheitliches Aussehen zu achten. Die Fellzeichnungen der Dürrbachhunde unterschieden sich nämlich zwar immer noch teilweise, es kristallisierte sich jedoch langsam ein bestimmter langhaariger Typ heraus. Heim kritisierte zudem die Spaltnase.

Mit Blick auf die anderen Sennenhundrassen (bei deren Unterscheidung und Einteilung Heim ebenfalls mitwirkte) kam von dem Kynologen schließlich der Vorschlag, den Dürrbachhund in Berner Sennenhund umzubenennen. Dies stieß jedoch zunächst auf wenig Gegenliebe. Erst 1913 wurde nachgegeben und die Namensänderung vorgenommen. Der Klub selbst bekam ebenfalls einen anderen Namen und hieß fortan Klub für Berner Sennenhunde. Außerdem unterschied sich der Berner nun immer mehr von den anderen drei Sennenhunderassen. Sein charakteristisches Aussehen und diverse andere Attribute wurden vom Dürrbach Klub als Rassemerkmale festgelegt.

Beliebtheit auch über die Schweizer Grenze hinaus

Am Ende des Ersten Weltkrieges waren die Mitgliederzahlen des Klubs deutlich zurückgegangen. Auch die Anzahl der Berner Sennenhunde war erheblich geschrumpft. Doch die Zucht rappelte sich wieder auf und 1919 startete sogar die erste Berner Sennenhund Zucht auf deutschem Boden, und zwar in Schleißheim bei München. 1923 folgt schließlich die Gründung des „Schweizerischen Sennenhund-Vereins für Deutschland„.

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts stellen auch immer mehr Züchter ihre Berner Sennenhunde auf internationalen Ausstellungen vor und machen sie einem breiteren Publikum bekannt. Mit großem Erfolg. Schon 1937 werden die ersten Berner nach England und sogar die USA exportiert. Etwa ein Jahrzehnt später wird ein Neufundländer in die Berner Sennenhund Zucht eingekreuzt, dessen Nachfahren die Zucht erheblich beeinflussten.

Nach einer Flaute der Zucht während des Zweiten Weltkrieges stieg die Beliebtheit der Berner Sennenhunde in den 60er Jahren rapide an. Die ehemaligen Bauernhunde fanden Freunde und Fans in der ganzen Welt. Vor allem Deutschland, Schweden, Frankreich, Spanien, Holland und die USA verlangen vermehrt nach den sanften Riesen. Siehe Züchter Weltweit Während der Siegeszug der dreifarbigen Berner nicht mehr aufzuhalten war, wird sein Rassestandard immer weiter verfeinert und es kommen gesundheitliche Auflagen hinzu, welche die Rasse qualitativ verbessern sollen.


Keks, der haarige Liebling der Kinder

keks löwenzahn
Klein- und Vorschulkinder lieben den Berner Sennenhund Keks, der mit Fritz Fuchs (gespielt von Guido Hammesfahr) in der Sendung „Löwenzahn“ im alten Bauwagen in Bärstadt lebt. Keks wurde bereits von 4 verschiedenen Hunden gespielt

Klein- und Vorschulkinder lieben den Berner Sennenhund Keks, der mit Fritz Fuchs (gespielt von Guido Hammesfahr) in der Sendung „Löwenzahn“ im alten Bauwagen in Bärstadt lebt. Keks wurde bereits von 4 verschiedenen Hunden gespielt:

2006 – 2011: Bernie (Vollständiger Name: Teo-Bernie vom alten Garten Eden) und sein Stunt-Double Toni
2012 – heute: Toschi (Vollständiger Name: Athos vom alten Garten Eden), er ist der Halbbruder des ersten Keks

In dem Ableger „Löwenzähnchen“ spielt hingegen Berner Sennenhündin Zora seit 2012 den Vierbeiner Keks. Gesprochen wird sie von keinem Geringeren, als Oliver Kalkofe. Die Sendung ist mehr für kleinere Kinder ausgelegt und alles dreht sich rund um die Abenteuer des Hundes, wenn dieser ohne Herrchen auf Entdeckertour geht.

Keks bekommt von vielen kleinen und größeren Fans zahlreiche Fanpost. Ihr Anteil ist teils höher, als die für Hauptdarsteller Guideo Hammesfahr.


Berner Sennenhündin Sasha überlebt gefährlichen Absturz

Hat den Sturz überlebt: Sasha
Hat den Sturz überlebt: Sasha

Als Besitzer Gwen Hall und Jim Krieger mit ihrem Berner Sennenhund Sasha auf dem Gipfel des Mount Ellinor im Bundesstaat Washington spazieren gingen, ahnten sie nicht, welch Drama sich abspielen würde. Ihre Hündin jagte hinter einer Ziege her, die plötzlich ihren Weg kreuzte. Jagdinstinkt ist eigentlich eher untypisch für die Rasse, trotzdem setzte die fünfjährige Hündin der Ziege nach. Versuche Sasha zu stoppen scheiterten und ihre Besitzer konnten nur noch hilflos mit ansehen, wie die Berner Sennenhündin plötzlich eine steile Klippe hinunterstürzte. Ihre Halter trauten sich nicht nah genug an den gefährlichen Abgrund heran, um zu überprüfen, ob Sasha überlebt hatte. Sie befürchteten jedoch das Schlimmste und verließen nach einigen Stunden schweren Herzens den Gipfel, um Hilfe zu holen.

Erst drei Tage später startete die Rettungsaktion mit einem Team aus Freiwilligen. Dieses fand Sasha schließlich auf einer Eisplatte liegend in 45 Metern Tiefe. Ihre einzige Verletzung war ein gebrochenes Bein. Ansonsten ging es der Hündin gut. Nach einer kurzen Fütterung der ausgehungerten Hündin ging es in einer Trage die Klippe hinauf. Anschließend trugen die Helfer sie vom Berg hinunter, um sie mit ihren überglücklichen Besitzern wieder zu vereinen. Das Sasha in der eisigen Kälte überlebt hat, ist nicht zuletzt ihrem dichten Fell zu verdanken. Berner Sennenhunde lieben den Winter und den Schnee und ihr Haarkleid mit der dichten Unterwolle schützt sie bestens vor frostigen Minustemperaturen.


Berner Sennenhunde und ihre Prominenten Besitzer

  • Hilary Duff (Sängerin/Schauspielerin) – Dubois
  • Schauspielerehepaar William H. Macy und Felicity Huffman – Walter
  • Ehem. Schauspielerehepaar Courteney Cox Arquette und David Arquette – Ella
  • Kate Hudson (Schauspielerin)- Nana
  • Jan Leyk (Reality-Soap-Star) – Bruno
  • Sarah Michelle Gellar (Schauspielerin) – Bella
  • Magdalena Neuner (Ex-Biathletin) – Rocky
  • Axel Stein (Schauspieler/Comedy-Star) – NN
  • Christian Tramitz (Schauspieler) – NN
  • Ben Roethlisberger (American Football Spieler mit schweizer Wurzeln) – Hercules
  • Andrea Berg (Schlagersängerin) – Elvis

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